BIM-Implementierung bei Bestandgebäuden

Durch die Einführung des Moduls BIM4FM eröffnen sich für alle Mitarbeiter des Digitalen Konzern neue Wege der Kommunikation sowie des digitalen objektorientierten Gebäudebetriebs.

Die digitale Transformation hat längst Einzug in verschiedenste Branchen gehalten, und auch die Immobilienbranche bleibt davon nicht unberührt. In diesem Kontext hat ein großer Digitalkonzern mit umfangreichen Aktivitäten im Entertainment- und Handelsbereich sowie ehrgeizigen Wachstumsplänen in verschiedenen Sektoren eine wegweisende Entscheidung getroffen. Die Einführung des Moduls BIM4FM ermöglicht es den Mitarbeitern des Kunden, innovative Wege der Kommunikation sowie des digitalen objektorientierten Gebäudebetriebs zu beschreiten.

Der Kunde im Fokus

Der besagte Konzern betreibt derzeit mehr als 28 Standorte, wovon 16 Standorte und 52 Gebäude seit 2014 mithilfe von eTASK verwaltet werden. Dieser Blogbeitrag konzentriert sich auf einen bedeutenden Produktions- und Verwaltungsstandort mit 16 Gebäuden und einer beeindruckenden Gesamtfläche von über 100.000 Quadratmetern.

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Die Herausforderungen der Bestandsgebäude

Die 16 Gebäude an diesem Produktions- und Verwaltungsstandort präsentieren sich in ihrer Struktur äußerst heterogen. Von der Größe (von 200m2 – 16.000m2) über die Bauweise bis hin zur Dokumentation und den Nutzungsrechten gibt es erhebliche Unterschiede. Diese Vielfalt stellt eine große Herausforderung dar, insbesondere wenn es darum geht, sämtliche Informationen objektorientiert zu verwalten. Ein Fokus liegt dabei auf der Digitalisierung von Prozessen mithilfe der Building Information Modeling (BIM)-Methode.

Lösung

Die Datenaufnahme der Bestandsgebäude sowie der Aufbau der Modelle wurde durch den Konzern an verschiedene Dienstleister vergeben. Zum Aufbau der Modelle sowie zu den zu integrierenden Informationen wurden durch den Digitalkonzern Auftraggeberinformationsanforderungen (AIA) mit dem Fokus auf die Betriebsphase sowie ein BIM-Planungshandbuch erstellt. Die Qualität der Leistungen wurde durch ein externes BIM-Management überwacht und gesichert. eTASK stellt das CAFM Zielsystem dar, um Prozesse, wie die Verwaltung der Flächen, Arbeitsplätze, Parkplätze, das Schließmanagement oder das Reinigungsmanagement, objektorientiert durchzuführen.

Um diese Anforderungen kundenorientiert umzusetzen, kamen verschiedene Softwareprodukte bzw. Funktionen zum Einsatz.

Zentrales CAFM Portal für die übersichtliche Immobilienverwaltung

Das eTASK.FM-Portal ist die Plattform zur Digitalisierung von Prozessen und Services im Immobilienbetrieb – nutzbar direkt im Browser (Internet oder Intranet) und ohne lokale Installation. Das Portal enthält umfangreiche Funktionen zur Strukturierung des Gebäude-/Flächenmanagements, zur Belegungsplanung, zum Vertrags- und Budgetmanagement, zur Objektverwaltung (Technische Anlagen, Inventar) sowie das Dashboard mit den wichtigsten KPI’s der FM-Prozesse und ein umfassendes Berichtswesen.

eTASK Add-In für Autodesk Revit

Durch das für Autodesk Revit entwickelte Add-In werden die in Revit erstellten Modelle automatisiert als IFC-Datei generiert und im eTASK Portal veröffentlicht. Eine Zwischenspeicherung der Daten ist somit nicht notwendig.

AIA-Prüfung durch BIM-Profile

Damit geprüft werden kann, ob die Informationsanforderungen von den gelieferten Modellen enthalten sind, wurde in eTASK über die BIM-Profile eine entsprechende Prüfung implementiert. Voraussetzung hierfür ist eine Zuordnung der projektspezifischen Merkmale zu den in eTASK vorhandenen Datenbankfeldern.

BIM-Explorer

Mit dem im BIM-Modul enthaltenen BIM-Explorer lassen sich die Modelle in eTASK anzeigen und alle Informationen zur gelieferten IFC-Datei und den Datenbankmerkmalen abrufen. Darüber hinaus können aus dem BIM-Explorer heraus objektbezogene Aufträge (Service-Tickets) generiert werden, um betrieblich notwendige Prozesse anzustoßen.

BIM4FM ProSiebenSat.1 SE

Einführungsprozess

Eine große Herausforderung bei der BIM-Einführung war die Umstellung der etablierten und manuellen Prozesse auf die neuen Prozessanforderungen der Methode BIM. Neben der inhaltlichen und fachlichen Unterstützung mussten alle Beteiligten im Umgang mit den Daten und in der Nutzung des Modells im Betrieb geschult werden.

Ein wesentlicher Aspekt bei der Datenaufbereitung war die Erweiterung des Datenübertragungsstandards IFC um weitere betriebsrelevante Parameter, um eine manuelle Nachbereitung zu vermeiden. Hier war eine hohe Prozessdisziplin der Beteiligten gefordert, damit kein Bruch im Informationsfluss entsteht und sich unterschiedliche Datenstände entwickeln. Auch die Zuweisung von Objektmerkmalen zu Datenbankfeldern ist ein essenzieller und detailreicher Prozess, der zwingende Grundlage für den erfolgreichen Einsatz der Methode BIM ist.

Das zentrale Element der Datenverwaltung ist und bleibt das BIM-Modell, auf dem das CAFM-System und die Betriebsprozesse aufbauen.

Ergebnisse & Vorteile

  • Bessere Planung auf Basis besserer Darstellungen möglich. Insbesondere Flächenmanagement und Umzugsplanung für diesen und weitere Standorte.
  • Bessere Mitarbeiterplatzierung.
  • Einseitige Synchronisation zwischen Modell und CAFM-System und dadurch keine verschiedenen Datenstände.
  • FM-spezifische Daten können in Modellen dargestellt werden.
  • Plangenerierung aus dem BIM-Explorer.
  • Das wichtigste Ergebnis ist, dass alle Prozesse mit dem Gebäudemodell gekoppelt sind und dementsprechend visualisiert werden können.