Am 22.11.2023 fand in der TH Köln die buildingSMART Veranstaltung BIM NEXT statt. Im Mittelpunkt standen Vorträge zum Thema BIM und künstliche Intelligenz. Unternehmen aus der Software und Immobilienbranche stellten Praxisbeispiele über „KI von der Projektentwicklung bis zum Betrieb“ vor. Claas Ohmstedt und Shihab Dalatieh zeigten mit ihrem Vortrag „KI-Ansätze im CAFM“, wie künstliche Intelligenz in der Betriebsphase von Gebäuden genutzt werden kann.

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Die Nutzungsphase verursacht die höchsten Kosten im Lebenszyklus eines Gebäudes. Darunter fallen Betriebskosten, Instandhaltungskosten, technologische Veränderungen oder Modernisierungen an der Immobilie.

Um ein Gebäude möglichst ökonomisch zu betreiben, empfiehlt sich der Einsatz von CAFM-Software (Computer-Aided Facility Management). Diese unterstützt Facility-Management-Aufgaben, indem sie Daten über Gebäude und Ressourcen zentralisiert, analysiert und verwaltet.

Die Eingabe von Gebäudedaten in das CAFM ist nicht nur kostenintensiv, sondern kann auch zeitaufwendig sein.

Bei einem Neubau mit BIM kann bereits während des Planungsprozesses durch die AIA (Auftraggeber Informationsanforderungen) definiert werden, welche Daten für das Facility Management relevant sind. Mit der Übernahme des As-built-Modells gehen auch die relevanten Gebäudedaten mit in die CAFM-Software über.

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Anders kann es bei der Digitalisierung von Bestandsgebäuden aussehen. Dort liegen zum Teil nur Pläne in Papierform vor, die über die Jahre Altersartefakte gebildet haben, wie Knicklinien, Verfärbungen oder Verblassung.

Dort setzt das Forschungsprojekt BIMKIT an. Ziel ist, KI- und Cloud-Technologien als Schlüsseltechnologien der Digitalisierungsstrategie der Bundesregierung für die Bauwirtschaft nutzbar zu machen. KI- basierte Informationen zu Gebäuden und Infrastrukturbauwerken, z. B. 2D-Pläne, Bilder, Punktwolken oder Textdokumente, sollen mittels künstlicher Intelligenz ausgewertet, bauliche und technische Bauelemente generiert und durchgängig sowie transparent einem BIM-basierten Bestandsmodell zugeführt werden.

KI-Services helfen dabei die Qualität von eingescannten Plänen zu verbessern. Diese aufgewerteten 2D-Pläne können im Anschluss für die Erfassung der Strukturelemente des Gebäudes genutzt werden, die zur Erzeugung eines digitalen Modells verwendet werden können. Zusätzlich ermöglicht KI eine Textlokalisierung und Texterkennung in 2D-Plänen.

In diesem Kontext wurde ein Einblick in die Verknüpfung der verschiedenen KI-Dienste des Projekts über die Gaia-X-Infrastruktur geboten. Diese Verbindung ermöglicht nicht nur eine nahtlose Interaktion zwischen den Diensten selbst, sondern auch eine effektive Kommunikation mit den Anwendern. Dieser Ansatz unterstützt eine transparente Datenverarbeitung und gewährleistet gleichzeitig den Datenschutz gemäß den Richtlinien der Europäischen Union.

Des Weiteren wurde ein umfassender Überblick über die Erstellung von Trainingsdaten für das Forschungsprojekt gegeben, wobei synthetische Modelle zum Einsatz kommen. Diese innovative Herangehensweise unterstreicht die Fortschritte in der KI-Forschung und hebt die Relevanz von hochwertigen Trainingsdaten für die Entwicklung leistungsstarker Modelle hervor.
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